Teilinsolvenz beim Pfarrgut Taubenheim

Warum ist es so weit gekommen?
Die Situation für regionale Milchviehbetriebe ist alarmierend. Steigende Produktionskosten wie für Energie oder Futter und der immense Preisdruck durch große Molkereien machen es immer schwerer, wirtschaftlich zu arbeiten. Besonders herausfordernd ist das in unserer Region, in der es keine eigene Bio-Molkerei gibt. Unsere Partner-Betriebe müssen ihre Milch selbst abfüllen und vermarkten, was einen zusätzlichen Kostendruck erzeugt. Bleiben Milchbestände übrig, werden diese sogar an konventionelle Molkereien zu niedrigsten Preisen abgeben, die in keiner Weise die aufwendige, tierwohlorientierte biologische Haltung widerspiegeln. Lange hat man auf dem Pfarrgut Taubenheim um eine Lösung gerungen. Eure Einkäufe haben geholfen, den Betrieb so lange aufrechtzuerhalten. Doch nun gilt es wenigstens die Zukunft der restlichen Betriebszweige zu sichern. Deshalb ist die Aufgabe des Milchviehbetriebes unausweichlich.
Welche Folgen hat die Insolvenz des Milchviehbetriebs in Taubenheim?
Die Bio-Frischmilch des Pfarrgut Taubenheim wird nur noch bis Ende April/Anfang Mai erhältlich sein. Im Sommer werden dann auch deren andere Milchprodukte wie bspw. Joghurt aus den Regalen unserer Biomärkte verschwinden. Betroffen ist leider auch der Kooperationspartner Hofgut Pulsitz, der aus wirtschaftlichen Gründen ebenfalls die Produktion seiner Molkereiprodukte einstellen muss.
In Taubenheim fortgeführt werden jedoch die Bäckerei sowie der landwirtschaftliche Bereich – es wird also auch weiterhin frische Brote und Brötchen sowie Getreide und Haferflocken aus Taubenheim geben.
Wie können wir helfen?
Auch wenn es für die Milchviehherde des Pfarrgut Taubenheim keine Zukunft mehr gibt: Jeder Kauf von Backwaren, Getreide oder Haferflocken hilft dabei, die verbleibenden Betriebsteile unseres Regionalpartners zu erhalten. Doch auch andere regionale Milchviehbetriebe kämpfen ums Überleben. Egal, ob Kuh-, Schaf- oder Ziegenmilch – viele berichten uns von existenziellen Sorgen, und das, obwohl die Gehälter ohnehin niedrig und die Arbeitsbelastung hoch ist. Wenn ihr euch für regionale Milchprodukte entscheidet – sei es der Quark von Steinert, die Schwedenmilch von Mahlitzsch, den Camembert der Hofkäserei Schönborn oder der Ziegenfrischkäse von Lauterbach – unterstützt ihr direkt die Landwirte, die sich täglich für nachhaltige und artgerechtere Landwirtschaft einsetzen. In unseren Märkten erkennt ihr regionale Produkte an den grünen Schildern.
Ein großes Potenzial sehen wir außerdem in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung: In Restaurants, Bistros und Kantinen spielen regionale Bio-Produkte bisher nur eine kleine Rolle. Das sollte sich ändern! Ihr arbeitet in der Gastronomie oder habt Kontakte in diesen Bereich? Sprecht uns an oder schreibt uns an info@vg-dresden.de – hier vernetzen wir euch gern!