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Planetary Health Diet: Gesund für dich und die Welt

Eine Abbildung des Planeten Erde auf einem Ess-Teller

Planetary Health Diet - Ernährung zum Wohle von Mensch und Planet:

Mehr bewegen, besser essen und umweltbewusster handeln - mit dem Start ins neue Jahr sind oft gute Vorsätze verbunden. Eine Orientierung dafür, wie ihr euch UND dem Planeten Gutes tun könnt, bietet die Planetary Health Diet: eine Ernährungsweise, die als gesund, umweltgerecht und klimafreundlich gilt.

Was die Planetary Health Diet ist

Die Planetary Health Diet, zu deutsch etwa Planetare Gesundheitskost, setzt am Zusammenhang zwischen Ernährung und Klima an. Das Ernährungskonzept wurde 2019 von der EAT-Lancet-Kommission präsentiert 1. Diesem Gremium gehörten zahlreiche internationale Wissenschaftler:innen unter anderem aus den Bereichen Ernährung und Klima an. Gemeinsam erarbeiteten sie Vorschläge, wie sich die wachsende Weltbevölkerung innerhalb der planetaren Grenzen gesund ernähren kann.

Wie die Ernährung nach der Planetary Health Diet aussieht


Auf Basis dieser Vorschläge stehen vor allem

  • Vollkornprodukte,
  • Obst und Gemüse,
  • Hülsenfrüchte,
  • Nüsse und ungesättigte Fette,
  • ggf. geringe Mengen an Geflügel, Fisch & Meeresfrüchten

auf dem Speiseplan der Planetary Health Diet.

Andere tierische Produkte wie rotes Fleisch oder Milchprodukte, aber auch Zucker und gesättigte Fette werden im Rahmen der Planetary Health Diet stärker reduziert. So sind zum Beispiel nur circa 100 g Rind-, Lamm- oder Schweinefleisch pro Person und Woche empfohlen. Das entspricht etwa einem kleinen Steak alle zwei Wochen. Folglich sinkt mit der Planetary Health Diet der Verbrauch an tierischen Produkten erheblich. Doch ihr Verzehr ist nicht völlig ausgeschlossen.

Warum Hülsenfrüchte so gut sind

Den Hülsenfrüchten dagegen kommt (nicht nur) in der Planetary Health Diet eine besondere Bedeutung zu. Zu ihnen gehören beispielsweise Ackerbohnen, Erbsen, Linsen, Lupinen und Kichererbsen. Sie sind reich an Mineralstoffen, Spurenelementen und Ballaststoffen. Vor allem aber enthalten sie Proteine. Mit 20 bis 25 % ist der Eiweißgehalt von Hülsenfrüchten sogar höher als der von Fleisch. In Kombination mit Vollkorngetreide und Gemüse lassen sich aus Hülsenfrüchten vollwertige Mahlzeiten zubereiten, die biologisch hochwertiges Eiweiße liefern.

So wirkt sich die Planetary Health Diet aus

Die Planetary Health Diet wirkt sich positiv auf die Krankheitslast, den Ressourcenverbrauch und auf die Menge ernährungsbedingter Treibhausgasemissionen aus 6. Das trifft sowohl für Flexitarier – also Menschen, die nur gelegentlich Fleisch essen und beim Kauf auf Nachhaltigkeit und Qualität achten – als auch für Vegetarier und Veganer zu. Dabei gilt: Je höher der pflanzliche Anteil an der Ernährung ist, desto stärker sind die Positiveffekte in beiden Bereichen.

Eine rein pflanzliche Ernährung hat gar den stärksten Einfluss darauf, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern5. Dafür können Konsument:innen aber noch mehr tun: Zum Beispiel Lebensmittelabfälle vermeiden und ökologisch erzeugte Lebensmittel einkaufen. Damit werden zusätzlich Treibhausgasemissionen eingespart. Der Kauf von Bio-Lebensmitteln unterstützt außerdem eine Landwirtschaft, welche die Bodengesundheit und die Biodiversität schont und fördert.

Wie Ernährung und Klimawandel zusammenhängen

In Ländern des Globalen Nordens und zunehmend auch in Schwellenländern wird neben zu viel rotem und verarbeiteten Fleisch ein Übermaß an zuckerreichen, stark verarbeiteten und hochkalorischen Produkten konsumiert. In Deutschland waren es 2022 beispielsweise 52 kg Fleisch pro Kopf 2. Eine Folge ist die Zunahme ernährungsbedingter Krebserkrankungen sowie chronischer Herzkreislauf- und Stoffwechselkrankheiten, wie Diabetes und Fettleibigkeit. Weltweit sind heute etwa 2,6 Milliarden Menschen übergewichtig 2, in Deutschland gut die Hälfte der Bevölkerung 4 und jedes 6. Kind 3. So gehört Fehlernährung mittlerweile zu den stärksten Risikofaktoren für eine vorzeitige Sterblichkeit 2.

Zugleich machen Lebensmittelproduktion und Ernährung derzeit 30 % aller globalen Treibhausgasemissionen aus. Am Klima-Fußabdruck einer:s Bundesbürgerin:s haben sie zusammen immerhin einen Anteil von 25 % 2. Gerade der Konsum tierischer Produkte beeinflusst diesen Wert entscheidend. Denn die Produktion tierischer Lebensmittel benötigt mehr Ressourcen und ist treibhausgas-intensiver als der Anbau pflanzlicher Lebensmittel. So bedarf es durchschnittlich sieben Kalorien in Form von Pflanzen, um eine Kalorie tierischer Lebensmittel zu erzeugen. Tiere müssen also eine ganze Menge fressen, um Fleisch anzusetzen bzw. Milch zu produzieren. Um ihr Futter anzubauen, braucht es neben viel Wasser auch sehr viel Fläche, im In- und Ausland. Allein in Deutschland dienen circa 75 % der landwirtschaftlichen Flächen der Produktion tierischer Lebensmittel 2. Auch erhebliche Mengen klimawirksamer Gase werden dabei freigesetzt, vor allem

  • durch die Umwandlung von (Regen-)Wald zu Äckern für den Kraftfutter-/Sojaanbau im Ausland
  • durch die Herstellung und den Einsatz mineralischen Stickstoffdüngers in der konventionellen Intensivlandwirtschaft
  • verdauungsbedingt durch die Tiere selbst, vor allem durch Wiederkäuer wie Rinder und Schafe.

Bio-Lebensmittel in unseren Biomärkten

Ob ihr euch nun flexitarisch, vegetarisch, vegan oder anders umweltbewusst ernährt: In den Biomärkten der VG Verbrauchergemeinschaft bieten wir euch ein umfangreiches Sortiment an ökologisch erzeugten Waren, davon viele aus der Region. Bei uns findet ihr neben zahlreichen Vollkornprodukten eine Fülle an Obst und Gemüse, Nüsse und Samen sowie Hülsenfrüchte und daraus hergestellte Produkte, wie Tofu, Tempeh, Falafel und Hummus. Zudem führen wir verantwortungsvoll hergestellte Milch- und Fleischerzeugnisse sowie Eier und Fisch - natürlich ebenfalls immer in 100 % Bio-Qualität.

Wohl bekomm’s!

Quellen:

1 EAT Lancet Commission (2019): Food Planet Health – Healthy diets from sustainable food sytsems. Summary report. Online.

2 Pörtner, Dr. med. Lisa: (2023): Unsere Ernährung im Kontext von planetarer Gesundheit. 25. Berliner Tierschutzforum (online). Online.

3 Robert Koch Institut (2018): Kindliche Adipositas: Einflussfaktoren im Blick. Das AdiMon Indikatorensystem. Robert Koch-Institut, Berlin.

4 Schienkiewitz, Anja et al. (2022): Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen in Deutschland – Ergebnisse der Studie GEDA 2019/2020-EHIS. Robert Koch Institut. Journal of Health Monitoring 2322 0(1).

5 Schrot & Korn (2019): Zerstört Essen unsere Zukunft?

6 Springmann, Dr. Marco (2020): Planetary Health Diet – Neue Empfehlungen für Teller und Tonnen. 4. BZfE-Forum 2020 (online): Essen wird anders - Ernährung und die planetaren Grenzen.

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