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Nachhaltig verpackt? Mehrweg in der VG Dresden

Mehrwegverpackungen gelten grundsätzlich als nachhaltig. Denn ihre Wiederverwendung reduziert den Bedarf an Rohstoffen und Energie. Eine differenzierte Betrachtung ist allerdings erforderlich – und interessant! Lest hier, wie uns das Thema Mehrweg in der täglichen Arbeit bei der VG Dresden beschäftigt, von Umverpackungen über unser Mehrweg-Sortiment bis hin zu aktuellen Entwicklungen.
Bio-Lebensmittel im Mehrwegglas

Die Verpackung von Lebensmitteln dient dem Produktschutz. Zugleich sollte sie möglichst nachhaltig, das heißt umwelt- und klimaschonend sein. Bei der Bewertung der Nachhaltigkeit von Verpackungen spielt nicht nur das Material eine Rolle, sondern auch die Nutzungshäufigkeit – Stichwort Mehrweg! Konkret relevante Kriterien sind der Rohstoffeinsatz, die Mengen an Treibhausgasen sowie das Abfallaufkommen, die jeweils mit einer Verpackung verbunden sind.

In welcher Umverpackung werden Produkte an die VG Dresden geliefert?

Für unsere Mitglieder und Kund:innen teils unsichtbar bleiben zumeist die Umverpackungen, in denen die einzelnen Produkte gebündelt an die VG Dresden geliefert werden. Doch auch diese Verpackungen sind von Bedeutung. Die Mehrweg-Flaschen in unserem Sortiment, also beispielsweise Milch- und Ölflaschen, kommen fast ausschließlich in Mehrweg-Kästen zu uns. Zudem erreicht uns nahezu das gesamte, aus Deutschland stammende Obst und Gemüse in Pfandkisten. Mehrweg-Kästen und -Kisten geben wir über ein Pfandsystem an Händler und Großhändler zurück. Einige Produkte, zum Beispiel Reispackungen, werden in Pappkartons geliefert. Auch diese geben wir an unseren Großhändler zurück, der sie dem Recycling zuführt. Mit allen Verpackungen gehen wir sorgsam um und verwenden sie nach Möglichkeit wieder. Auch das unterscheidet uns vom konventionellen Handel.

Wie sieht das Mehrweg-Sortiment der VG Dresden aus?

Klar, in den VG Biomärkten gibt es zahlreiche Produkte noch in der Einweg-Verpackung. Doch wo immer möglich beziehen wir Produkte in der Mehrweg-Verpackung. Wenn neue Mehrweg-Produkte auf den Markt kommen, nehmen wir sie grundsätzlich in unser Sortiment auf. Laufen sie gut, bleiben sie auch. So freuen wir uns, euch ein umfangreiches Sortiment an Mehrweg-Produkten anzubieten. Dieses umfasst u.a. folgende Produktgruppen und Hersteller:

  • Getränke ...sind bei uns fast ausschließlich in Mehrweg-Flaschen erhältlich. Lediglich Pflanzendrinks und Weine kommen bisher nur zu einem kleinen Anteil in Mehrweg-Flaschen.

  • Hersteller BioPlanète (regional): Öle in Pflandflaschen

  • Hersteller Elbferment (regional): Kimchi, Kombucha, Milch-Kefir in Pfandgläsern und -flaschen

  • Hersteller Gut Krauscha (regional) - Neu! Suppen im Pfandglas von Circujar im Mai im Angebot in den Biomärkten der VG Dresden!

  • Hersteller Leipspeis (regional): Curry, Öl im Pfandglas

  • Hofgut Mahlitzsch, Hof Steinert, Hofgut Pulsitz, Käserei Schönborn (alle regional): Milch, Quark, Joghurt, Sahne, Schmand und Frischkäse in Pfandgläsern

  • Hersteller Veganett (regional): Aufstriche im Pfandglas

  • Hersteller Blattfrisch: Feinkostsalate und Saucen in Pfandgläsern

  • Hersteller FairFood: Nüsse und Nussmuse im Pfandglas

  • Hersteller Goldgläschen: Süßigkeiten im Pfandglas

  • Hersteller GutDing: Aufstriche, Nusssnacks im Pfandglas

  • Hersteller Marschland: Gemüsekonserven im Glas

  • Hersteller „Unverpackt für alle“ (UFA): Gewürze, Hülsenfrüchte, Reis, Trockenfrüchte und mehr im Pfandglas.

Mehrweg-Produkte in unserem Sortiment erkennt ihr ganz leicht am grau hinterlegten Schriftzug „Mehrweg“ auf den Preisschildern in unseren Biomärkten.

Außerdem stellen wir euch für die Selbstabfüllung loser Produkte in unseren Biomärkten Pfandgläser bereit. Und wann immer ihr es eilig habt: In unseren Bio-Bistros erhaltet ihr alle Speisen und Getränke auf Wunsch im Mehrwegbehältnis zum Mitnehmen.

Öle in der Mehrwegflasche von Bio Planéte
Bild: BIOPLANÈTE

Mit Mehrweg klar im Vorteil?

Mehrweg ergibt Sinn! Daher bieten nachhaltigkeitsbewusste Hersteller ihre Produkte in Mehrweg-Verpackungen an. Das spart Ressourcen und Energie, die für die Herstellung neuer Verpackungen nötig sind. Damit verbunden fallen weniger Treibhausgase an. Für Einweg-Verpackungen dagegen werden nicht nur mehr Ressourcen verbraucht. In ihrem Lebenszyklus entstehen auch mehr Treibhausgase – und mit ihrer Entsorgung entsteht viel Müll – bzw. Material, das recycelt werden muss. „Wir haben uns für das Mehrweg-Glas entschieden, weil wir es leid sind, dass jährlich Tausende von uns befüllter Gläser im Glascontainer landen. Das ist nicht nachhaltig“, sagt etwa Hans Joachim Mautschke von Gut Krauscha dazu. In der Ökobilanz steht das Mehrweg-Glasgebinde schon ab der zweiten Wiederverwendung besser da als das Einweggebinde. Und: Das Mehrweggebinde wird bis zu 50 Mal wiederverwendet, bevor es ins Recycling geht!

Mit Blick auf den Warentransport und die Umweltbilanz ist Glas allerdings nicht in jedem Fall die bessere Verpackungsalternative. Hier kommt es u.a. auf das Gewichtsverhältnis von Ware zu Verpackung an. Für Nüsse beispielsweise kann eine leichte Papierverpackung die bessere Wahl sein. Auch die Transportlängen spielen eine Rolle. So haben Mehrwegbehältnisse aus Glas auf dem überregionalen Transportweg eine schlechtere Ökobilanz als Verpackungen aus leichteren Materialien. Denn bei der LKW-Fahrt mit der schwereren Ladung entstehen mehr Treibhausgase.

Wie wird Mehrweg verbessert?

Mehrweg-System-Anbieter arbeiten an der Optimierung der Prozesse, von der Verteilung über die Rückführung und Reinigung bis zur Wiederverfügbarkeit der Mehrwegbehältnisse für abfüllende Unternehmen. Damit soll Mehrweg für Lebensmittelhersteller noch interessanter und die Nutzung von Mehrweg-Systemen gefördert werden.

In diesem Sinne agiert auch der Mach Mehrweg Pool (MMP) e.V. mit Sitz in Berlin. „Bei uns schließen sich diejenigen Lebensmittelhersteller zusammen, die die bekannten MMP-Gefäße, d.h. die Milch- und Sahneflaschen sowie die Joghurt- und Sahnegläser, bereits verwenden oder verwenden wollen. Miteinander legen sie die Standards für die gemeinsame Nutzung von MMP Mehrwegstrukturen fest“, so Julia Klein, Geschäftsführerin des MMP e.V. Es geht beispielsweise um die gemeinsame Nutzung von MMP Mehrwegbehältnissen, die Standards für deren Deckel und Etiketten sowie die Gestaltung effektiver Transportwege der MMP Behältnisse von einem Abfüller zum nächsten. So sollen die Potentiale von Mehrweg noch besser ausgeschöpft werden.

Der MMP e.V. ist Gründungsmitglied im Mehrwegverband Deutschland. In ihm organisieren sich zahlreiche Mehrweg-Akteure aus den unterschiedlichsten Bereichen. Zusammen gehen sie die übergeordneten Herausforderungen und die notwendigen Verbesserungen der Rahmenbedingungen für Mehrweg an. „So bündelt der Verband viele spannende und neue Entwicklungen und Perspektiven“, sagt Julia Klein.

Mehrweg wird also offensichtlich auch in Zukunft ein wesentliches Element in der Gestaltung nachhaltiger Warenströme bleiben. Und mit dem Kauf von Mehrweg-Produkten könnt ihr die Etablierung von Mehrweg-Systemen unterstützen. Unsere Monatsangebote im Mai 2024 laden euch ein, die Vielfalt der Mehrweg-Produkte in unserem Sortiment zu entdecken und sie zu probieren. Schaut gleich rein und erlebt, wie gut Nachhaltigkeit schmeckt!


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