Glyphosat-Verlängerung nicht entschieden
Wird Glyphosat endlich verboten? Das könnte in diesem Herbst tatsächlich passieren, denn: Die Zulassung für das umstrittene Totalherbizid läuft im Dezember 2023 aus.
Glyphosat-Entscheidung vertagt
Fragt man die Europäische Kommission, soll das Ackergift allerdings noch einmal 10 Jahre lang zugelassen werden. Diesen Vorschlag brachte die EU-Kommission im September ein. Am vergangenen Donnerstag haben die EU-Staaten nun über den Vorschlag abgestimmt. Das Ergebnis: Keine Mehrheit für eine weitere Glyphosat-Zulassung – aber auch keine Mehrheit dagegen. Das ist also nur ein Teilerfolg, zumal mit einem enttäuschenden Beigeschmack:
Statt mit einem klaren „Nein“ gegen die weitere Zulassung zu stimmen, enthielt sich Deutschland in der Abstimmung – und das, obwohl das deutschlandweite Glyphosat-Verbot ab 2024 bereits im Koalitionsvertrag der amtierenden Regierung festgehalten wurde.
So geht es jetzt weiter
Im November berät noch einmal der Berufungsausschuss über den EU-Vorschlag, hier werden Vertreter:innen der EU-Staaten erneut abstimmen. Kommt dann wieder keine Mehrheit zustande, wird die EU-Kommission selbstständig, also ohne Votum der EU-Staaten, entscheiden.
Das können wir tun
1. Die gemeinsame Petition „Glyphosat-Verbot jetzt!“ vom Bündnis für enkeltaugliche Landwirtschaft, Greenpeace e.V., Umweltinstitut Münschen e.V., Slow Food Deutschland und Ekō mitzeichnen und so die Forderung nach einem Glyphosat-Verbot unterstützen!
2. Bio kaufen: Der Einsatz des Totalherbizids ist im ökologischen Landbau bekanntermaßen verboten. Mit dem Kauf von Bio-Lebensmitteln unterstützen wir eine Glyphosat-freie Landwirtschaft!
Umstrittenes Ackergift: Glyphosat
Glyphosat ist ein weltweit eingesetztes Totalherbizid, das zur flächendeckenden Abtötung von sämtlichen Pflanzen eingesetzt wird – z.b. um Äcker schnell von Pflanzen zu beräumen und direkt neu aussähen zu können. Dies vernichtet die Nahrungsgrundlage für viele Vögel, Insekten und andere Tiere. Glyphosat ist laut WHO „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ und schädigt Nützlinge wie Spinnen, Insekten und andere Lebewesen. Es wird zudem als „giftig für Wasserlebewesen“ eingestuft.