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Bio-Orangen und Bio-Clementinen von Frutas Oscar Morell

Oscar und Jonás Morell stehen vor einem Orangenbaum mit reifen Früchten

Neues Jahr, weiter Blick: In unserem monatlichen Herstellerportrait schauen wir dieses Mal über den regionalen Tellerrand hinaus. Denn jetzt, da der kalte Winter herrscht, fliegen die Gedanken ja manchmal in die warme Sonne des Südens. Zum Beispiel wenn wir saftig-süße Orangen und Clementinen genießen. Klar, für viele von uns sind regionale Produkte die erste Wahl. Doch manche Früchte sind zu keiner Jahreszeit aus hiesigen Gefilden erhältlich. So auch Orangen und Clementinen. Sie gehören in dieser Jahreszeit oft dazu. In unseren Biomärkten findet ihr sie unter anderem vom Bio-Obstbaubetrieb „Frutas Oscar Morell“ nahe Valencia in Spanien.

Der Familienbetrieb feiert dieses Jahr ein großes Jubiläum: Schon seit 40 Jahren baut das Ehepaar Oscar und Gema Morell Orangen, Clementinen und andere Früchte, wie Mandeln, Aprikosen und Trauben an. Ihre Kinder Amanda und Jonás Morell unterstützen sie tatkräftig dabei. Von Beginn an haben die Morells biologisch gewirtschaftet, aus Überzeugung und aus Respekt vor der Natur.

Ernte von Bio-Orangen bei Frutas Morell

„Seit einem Jahrzehnt arbeiten wir vertrauensvoll mit Oscar Morell und seinem Team zusammen. Wir freuen uns über die Topqualitäten der Früchte und über die partnerschaftlichen Beziehungen", sagt Jan Schürmann.

Er ist Leiter des Bereiches Einkauf Obst & Gemüse bei Naturkost Erfurt, unserem regionalen Bio-Großhändler, der uns mit den Früchten von Frutas Oscar Morell beliefert.


Wo die Bio-Orangen wachsen

30 Kilometer westlich von Valencia grünen die Obsthaine von Frutas Oscar Morell. Die Produktionsfläche des Betriebs umfasst 50 Hektar. 20 Mitarbeitende sind hier mit der Pflege und Ernte sowie mit dem Verpacken und Versenden der Früchte beschäftigt. „Für uns geht Qualität vor Quantität“, sagt Jonás Morell. „wir haben höchste Ansprüche an unsere Früchte“. Diese reifen bis zum optimalen Erntezeitpunkt am Baum bzw. an der Rebe, damit sie ihren vollen Geschmack entwickeln.

Blick über die Felder und Weinreben des Bio-Betriebs Morell

Der Einsatz von Reifungsmitteln und Wachs als Fruchtüberzug ist selbstverständlich tabu. Familie Morell setzt auf die „natürliche Schönheit“ und den Geschmack ihrer Früchte. Nach der Ernte werden sie sofort verpackt und noch am selben Tag auf den Weg zu den Abnehmer:innen geschickt. Pro Jahr werden bei Frutas Oscar Morell zwischen 1000 und 1500 Tonnen Orangen und Clementinen sowie 70 Tonnen Tafeltrauben geerntet. Diese sind für den Export bestimmt. Hinzu kommen etwa 20 Tonnen Johannisbrot, 3 Tonnen Mandeln, 1 Tonne Oliven und weitere Früchte, die allerdings nur im Inland vermarktet werden. Anfangs war Bio in Spanien kaum ein Begriff und entsprechende Produkte nicht nachgefragt. Daher gingen die Morells frühzeitig Export-Beziehungen mit Partnern in Deutschland und Frankreich ein. Heute werden ihre Früchte auch innerhalb Spaniens vermarktet und neben Frankreich und Deutschland nach Belgien und Österreich exportiert. „Manche unserer Lieferbeziehungen bestehen nun schon seit 30 Jahren“, sagt Jonás Morell.

Wie Nachhaltigkeit bei Frutas Oscar Morell praktisch umgesetzt wird

 
Bei Frutas Oscar Morell wird ökologisch gewirtschaftet. Ein schonender Umgang mit der Natur und vor allem mit dem Boden ist der Familie wichtig. Dabei orientieren sich die Morells an natürlichen Kreisläufen. So düngen sie mit Schafmist, den sie von lokalen Schäfern erhalten. Außerdem häckseln sie das Schnittgut ihrer Obstbäume klein und arbeiten es in den Boden ein. So erhöhen sie dessen Anteil an organischer Masse.
Bienenbauten zwischen Orangenbäumen

Zum Schutz der biologischen Vielfalt werden Schädlinge hier biologisch bekämpft. Das heißt, es werden Nützlinge ausgebracht, die die Schädlinge fressen oder parasitieren. Nur in Ausnahmefällen werden zu 100% natürliche und für den Bio-Anbau zugelassene Präparate eingesetzt. Außerdem haben die Morells Bienenbeuten und Nisthilfen für nützliche Insekten und Vögel aufgestellt. Eine Photovoltaikanlage auf dem Betriebsgebäude hilft, die eigenen Treibhausgasemissionen zu senken. Neben der ökologischen Nachhaltigkeit sind dem Team von Frutas Oscar Morell gute Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeitenden, Transparenz in der Produktion und die Rückverfolgbarkeit der Produkte wichtig. Nicht zuletzt ist Oscar Morell Gründungsmitglied der Initiative Gemeinwohl-Ökonomie Valencia. Diese setzt sich für die Verbesserung der sozialen und ökologischen Standards der Branche ein.

So kommen die Bio-Orangen zur Verbrauchergemeinschaft

Nach Deutschland kommen die frischen Bio-Früchte von Frutas Oscar Morell per LKW. Naturkost Schramm, ein Logistik-Partner von Naturkost Erfurt, nimmt die fruchtige Ware in Appenweier nahe Straßburg entgegen. Nach diesem kurzen Zwischenstopp geht es weiter ins Lager von Naturkost Erfurt. Hier werden die Bio-Orangen und -Clementinen aus Spanien bei Temperaturen zwischen 4 bis 8 Grad Celsius gekühlt. „Im Optimalfall kommt die Ware an und wird zeitnah weiter gedreht“, sagt Alexander Seyboth, verantwortlich für das Marketing bei Naturkost Erfurt, „in jedem Fall haben die Früchte bei uns nur eine kurze Standzeit, selten länger als zwei bis drei Tage. Dann liefern wir sie an die Biomärkte in der Region aus, unter anderem an die Verbrauchergemeinschaft Dresden“.

Das sagt der Blick in die Zukunft

Mit der Bürokratie, dem hohen Arbeitsaufwand im Betrieb und auch mit dem Klimawandel gibt es für Familie Morell einige Herausforderungen zu bewältigen. Kürzlich etwa wehte ein Sturm viele Früchte von den Bäumen. In solchen Fällen muss rasch gehandelt werden, um Schäden zu begrenzen. Doch Jonás Morell ist zuversichtlich: „Mit unserer Erfahrung und stets besten Qualitäten haben wir uns einen Namen als spezialisierter Obstbaubetrieb gemacht. Wir haben gute Kunden und unsere Produkte sind beliebt. Meine Schwester Amanda und ich werden den Betrieb Frutas Oscar Morell zusammen in die Zukunft führen“.

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